Im Vorfeld der heutigen OPEC+ Sitzung bleiben die Ölpreise zunächst gestützt, auch wenn das Ergebnis des Meetings nach wie vor offen ist. Die Gerüchteküche brodelt weiter, nachdem es gestern aus Insiderkreisen hieß, man diskutiere über eine Vertiefung der bestehenden Förderkürzungen.
Eine offizielle Umfrage unter chinesischen Unternehmen ergab am Donnerstag, dass das verarbeitende Gewerbe in China im November den zweiten Monat in Folge geschrumpft ist. Was unter anderen Umständen vermutlich für Verkaufsdruck gesorgt hätte, da eine schwache Wirtschaft im größten Ölimporteur der Welt die Sorgen um die weltweite Nachfrageentwicklung befeuern dürfte, wurde von den Marktteilnehmern heute höchstens mit einem Schulterzucken quittiert.
Ähnlich desinteressiert reagierten die Anleger auf die gestrigen DOE-Daten, die einen unerwartet starken Nachfragerückgang aufgezeigt hatten. Auch dieser sorgte an den Ölbörsen nur kurz für eine Abwärtsreaktion.
Von fundamentaler Seite bleibt die Einschätzung heute zunächst neutral, da sich bei genauer Betrachtung bullishe und bearishe Faktoren nach wie vor die Waage halten. Erst die tatsächliche Entscheidung der OPEC+ könnte an diesem Gleichgewicht etwas ändern, je nachdem, ob die Förderkürzungen tatsächlich verschärft werden oder ob alles beim alten bleibt. Bei den Inlandspreisen machen sich heute sowohl der Preisanstieg bei ICE Gasoil, als auch der etwas schwächere Euro bemerkbar und die Preis steigen. Aufgrund des starken Preisrutsches von gestern Nachmittag bleiben allerdings am Morgen im Vergleich zu gestern Vormittag immer noch leichte Abschläge stehen.